Im kommenden Sommer wird das Fußballfieber Europa wieder einmal fest im Griff haben, denn dann findet die 16. Europameisterschaft statt. Die 24 qualifizierten Nationalmannschaften werden sich in 51 Spielen gegeneinander messen, um die beliebte Trophäe für sich zu gewinnen. Der Startschuss fällt am 12. Juni im Olympiastadion in Rom und das Endspiel findet einen Monat später am 12. Juli im Londoner Wembley-Stadion statt. Auch Deutschland wird während der kommenden Europameisterschaft eines der Gastgeberländer sein, denn drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale werden in der Allianz Arena in München ausgetragen werden.
Die DFB Elf hat sich ebenfalls für das große Sportevent qualifizieren können. Durch den 4:0-Sieg gegen Weißrussland am 16.11 konnte sich die Mannschaft bereits vorzeitig einen Platz in dem Turnier sichern. Die Torschützen Matthias Ginter (41. Minute), Leon Goretzka (49. Minute) und Toni Kroos (55. und 83. Minute) entschieden die recht einseitige Partie für Deutschland und auch Manuel Neuer konnte sein Können unter Beweis stellen, als er während des Spiels einen Elfmeter hielt.
Am letzten Spieltag der Qualifikationsrunde (19.11.) traf die deutsche Mannschaft dann auf Nordirland. Bereits in der 8. Minute lag das deutsche Team im Rückstand, nachdem Michael Smith aus 25 Meter Entfernung den Ball im linken Eck versenkte. Doch ließ sich das Team davon nicht unterkriegen. Schnell wurde deutlich, dass es seinem Gegner überlegen war und so begann der deutsche Tor-Regen. Letztendlich ging Deutschland mit einem 6:1 als eindeutiger Sieger vom Platz und konnte sich gleichzeitig auch noch als Gruppensieger der Qualifikationsphase etablieren.
Der Sieg war äußerst willkommen, denn während des Spiels gegen die Niederlande am 06.09. verlor die Mannschaft 2:4. Ein Sieg gegen Nordirland war deshalb eigentlich ein Muss. Dank der beiden Siege gegen Weißrussland und Nordirland konnte das deutsche Team zum Glück wieder an Selbstvertrauen gewinnen und die Qualifikationsphase zur Freude aller zu einem positiven Abschluss bringen.
Während die Qualifikationsphase erfolgreich absolviert werden konnte, steht die junge deutsche Mannschaft nun vor einer großen Aufgabe, denn das Team muss in der EM-Gruppenphase gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich und den amtierenden Europameister Portugal antreten. Das vierte Gruppenmitglied wird erst im März bei den Playoffs der UEFA Nations League ermittelt.
Für viele Sportbegeisterte war das Losen der EM-Gruppen der Startschuss für die Fussball-EM; bereits seit Beginn der Qualifikationsphase können Fussballwetten bei William Hill abgeschlossen werden und es wird bereits kräftig spekuliert, welches Team als letztes zu Portugal, Frankreich und Deutschland stoßen wird, um die Gruppe zu komplettieren.
Bundestrainer Joachim Löw spricht übrigens von einer „Hammergruppe”, in die Deutschland da geraten ist, doch er freut sich auch auf die Herausforderung. DFB-Präsident Fritz Keller sieht die Losziehung ebenfalls durchaus positiv, denn er meint, auf diese Weise stelle sich das Fußballfieber in Deutschland direkt von Anfang an ein.
Es ist das erste Mal in fast einem Jahrzehnt, dass Deutschland nicht als Favorit zu einem großen Event fährt. Mit Gegnern wie Frankreich und Portugal gehört das deutsche Team fast schon zu einem der Außenseiter der Gruppe. Das hat viel mit der WM 2018 zu tun, als Deutschland bereits während der Gruppenphase an Gegnern wie Mexiko und Südkorea scheiterte.
Der Druck auf das deutsche Team ist also groß. Doch bevor es losgeht, hat die Nationalmannschaft erst einmal eine längere Länderspielpause. Erst im März geht es wieder los. Löw ist von der Pause nicht begeistert, da anschließend erst einmal wieder einige Dinge aufgearbeitet werden müssen. Gemeinsame Trainingseinheiten machen sich sofort bemerkbar und man wird erst feststellen müssen, wer nach der Pause fit genug und im richtigen Rhythmus ist, um mitzuspielen. Natürlich hofft man auch, dass einem der Heimvorteil ein wenig in die Hände spielt, denn Deutschland wird seine drei Spiele während der Gruppenphase in München absolvieren.
Für den deutschen Kader beginnt das Trainingslager für die EM Ende Mai. Dann zieht die Mannschaft nach Seefeld in Tirol, um sich auf das kommende Event vorzubereiten. Zur Generalprobe spielt man als Teil des Trainingslagers in Basel gegen die Schweiz. Zuvor ist bereits ein Gastspiel gegen Spanien in Madrid im März geplant. Anfangs wurde auch Portugal als Testgegner angedacht, doch nach der Gruppenauslosung wurde diese Idee schnell wieder verworfen.
Ernst wird es für Deutschland dann am 16. Juni. Dann trifft das Team in der Münchener Allianz Arena auf den aktuellen Weltmeister Frankreich. Als Deutschland das letzte Mal während der EM 2016 auf die Franzosen traf, bedeutete dies das Ende für das Team. Damals schaffte man es bis zum Halbfinale, verlor aber gegen die Franzosen in Marseille mit einem 0:2.
Am 20. Juni trifft Deutschland dann auf Portugal. Bei der Turnier-Vergangenheit dieser beiden Teams sieht es für die DFB Elf etwas besser aus. Während der EM 2012 gewann Deutschland 1:0 und auch während der WM 2014 ging das deutsche Team mit einem 4:0 als Sieger hervor. Auf den noch nicht entschiedenen, letzten Gegner der Gruppe trifft das Team von Löw am 24. Juni.
Für Löw ist es übrigens bereits die vierte EM als Nationaltrainer, wobei er die Trophäe bisher noch nicht mit seinem Team gewinnen konnte. 2008 schaffe man es bis ins Finale gegen Spanien, verlor aber letztendlich 0:1. 2012 und 2016 erreichte Löws Team jeweils das Halbfinale. 2012 schickte Italien das deutsche Team mit einem 1:2 nach Hause und vier Jahre später zerstörte Frankreich den Traum eines EM-Sieges mit einem 2:0.
Alles in allem wird die EM für Deutschland direkt von Anfang an eine große Herausforderung werden. Es wäre durchaus möglich, dass das Team schon zu Beginn mit 0 Punkten aus dem Turnier ausscheidet. Doch sollten Löw und seine Jungs es schaffen, sowohl den amtierenden Welt- als auch den Europameister zu besiegen, dann wäre die Sensation perfekt.